Identifikation (kurz)
Titel
Amt Coppenbrügge
Laufzeit
1424-1889
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Enthält u.a. Generalia, Statistik, Grenz- und Hoheitssachen, Steuern, Abgaben und Dienste, Militär-, Domänensachen, Teilungen und Ablösungen, Gemeinde-, Polizei- und Höfesachen, Kirche und Schule
Findmittel: EDV-Findbuch 2013
Umfang: 40,2 lfdm
Hinweis:
Wegen Pilzbefall, Verunreinigung und Beschädigungen kann es teilweise zu Benutzungsbeschränkungen kommen. Einige Archivalien werden nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt.
Bestandsgeschichte
I. Bestandsgeschichte
Die Territorial- und Verwaltungsgeschichte der Ämter Lauenstein und Coppenbrügge ist von G. Schnath "Die Herrschaften Everstein, Homburg und Spiegelberg" (1922) und von W. Rosien in dem Werk "Der Landkreis Hameln-Pyrmont" (1952) dargestellt worden. Zur ersten Orientierung möge nachstehende Zeittafel dienlich sein:
Amt Coppenbrügge (früher Grafschaft Spiegelberg)
bis 1557
Grafschaft Spiegelberg im Besitz der Grafen von Spiegelberg, die 1557 ausstarben.
1557-1583
Erbfolge der Herren zur Lippe in der Grafschaft Spiegelberg.
1584-1631
Erbfolge der Grafen von Gleichen in der Grafschaft Spiegelberg
1596 Gandersheimer Rezess, nachdem die Grafschaft Spiegelberg aufgrund braunschweigischer Lehnshoheit mit Huldigungseid, Landfolge und Rechtszug an das braunschweigische Hofgericht und Konsistorium den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg unterworfen war. Sie galt als Zubehör des Fürstentums Calenberg.
1631-1819
Das Haus Nassau-Oranien in der Grafschaft Spiegelberg, 1711-1730 vormundschaftliche Regierung durch Hessen-Kassel, 1750-1760 vormundschaftliche Regierung durch Braunschweig-Wolfenbüttel.
1819
Verkauf der Grafschaft Spiegelberg durch die Oranier an das Königreich Hannover. Eine Enklave in der Grafschaft Spiegelberg bildete das Dorf Bäntorf, das vom Amte Coppenbrügge exemt war. Das Obergericht wurde vom Amte Calenberg, das Untergericht von den v. Werder auf Bisperode und ihren Nachfolgern als Lehnsinhabern ausgeübt. Verwaltungsmäßig war der Ort bis 1852 dem Amt Springe zugeteilt, anschließend fiel er an das Amt Coppenbrügge.
1819-1852
Amt Coppenbrügge besteht aus dem Flecken Coppenbrügge und den Dörfern Brullsen, Brünnighausen, Herkensen, Hohnsen und Neustadt sowie dem Gut Öhrsen.
1852
Das Amt Coppenbrügge erhält vom Amt Lauenstein die Dörfer Ahrenfeld, Dörpe, Hemmendorf, Marienau (mit Salzburg), Oldendorf, Benstorf,
Esbeck, Quanthof und Sehlde sowie das Gut Voldagsen (mit Vorwerk Nordholz), vom dem Amte Springe die Dörfer Bäntorf, Behrensen und Diedersen.
1859
Aufteilung des Amtes Coppenbrügge unter die benachbarten Ämter Hameln, Springe, Gronau und Lauenstein, und zwar derart, dass die Dörfer Behrensen und Diedersen zu Hameln, Neustadt und Brullsen zu Springe, Sehlde zu Gronau und der Flecken Coppenbrügge mit den Dörfern Bäntorf, Brünnighausen, Dörpe, Herkensen, Hohnsen, Marienau (mit Salzburg) und Osterwald sowie den Gütern Öhrsen und Voldagsen zu Lauenstein kommen.
Amt Lauenstein
bis 1409
Das Amt Lauenstein im Besitz der Edelherren von Homburg, deren Herrschaft damals durch Erbkauf an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg fiel und bei der Teilung von 1495 dem Fürstentum Calenberg zugewiesen wurde.
Von dem in einem Güterverzeichnis von 1400 genannten 40 Orten des Amtes Lauenstein gingen Brunkensen, Banteln, Brüggen und Sorsum schon früh verloren. Das Dorf Benstorf bewahrte als ein altes Zubehör des Amtes Poppenburg seine Unabhängigkeit gegen Lauenstein bis ins 18. Jahrhundert. Ein (ungeschlossenes) Patrimonialgericht bestand in Heinsen.
um 1823
bestand das Amt Lauenstein aus der Oberbörde mit den Flecken Duingen, Salzhemmendorf und Wallensen sowie den Dörfern Capellenhagen, Fölziehausen, Hoyershausen, Levedagsen, Lübbrechtsen, Marienhagen, Ockensen, Rott, Thüste und Weenzen, ferner aus der Unterbörde mit den Flecken Eime, Hemmendorf, Lauenstein (und Damm) und den Dörfern Ahrenfeld, Benstorf Deilmissen, Deinsen, Dörpe, Dünsen, Esbeck, Marienau, Oldendorf, Osterwald, Quenthof, Salzburg und Sehlde sowie dem Gute Voldagsen.
1852
Verkleinerung des Amtes Lauenstein um die Dörfer Ahrenfeld, Dörpe, Hemmendorf, Marienau, Oldendorf, Osterwald, Benstorf, Esbeck, Quanthof und Sehlde sowie um das Gut Voldagsen, die an das Amt Coppenbrügge fielen, sowie um die Dörfer
Rott und Hoyershausen, die zum Amte Alfeld kamen. Aufhebung des Patrimonialgerichts Heinsen.
1859
Vereinigung der Gemeinden Bäntorf, Brünnighausen, Coppenbrügge, Dörpe, Herkensen, Hohnsen, Marienau (mit Salzburg), Öhrsen, Osterwald und Voldagsen des bisherigen Amts Coppenbrügge mit dem Amte Lauenstein. Der Flecken Eime kam vom Amt Lauenstein an das Amt Gronau.
1867
Bildung des Kreises Hameln, hauptsächlich für Militär- und Steuersachen, bestehend aus den Städten Hameln und Bodenwerder und den Ämtern Hameln, Polle und Lauenstein.
1885
Begründung des Kreises Hameln aufgrund der Kreisordnung vom 6. Mai 1884, bestehend aus den Städten Hameln und Bodenwerder und den Ämtern Hameln, Polle und Lauenstein. Vom Amte Lauenstein fielen die Orte Capellenhagen, Duingen, Fölziehausen und Lübbrechtsen an den Kreis Alfeld, die Gemeinden Deilmissen, Deinsen, Dunsen, Esbeck und Marienhagen sowie das Gut Heinsen an den Kreis Gronau.
1922
Vereinigung von Pyrmont mit dem Kreise Hameln, der seitdem den Namen Hameln-Pyrmont führt.
II. Literaturhinweise
W. Hartmann, Die Spiegelberger Fehde 1434-1435, ihre Vorgeschichte und ihr Verlauf, in: Niedersächsisches Jahrbuch 13, 1936, S. 60-95
W. Hartmann, Die Grafen von Poppenburg-Spiegelberg: Ihr Archiv, ihre Genealogie und ihre Siegel, in: Niedersächsisches Jahrbuch 18, 1941, S. 117-191.
III. Bestandsgeschichte
Der Gesamtbestand des Amtes Lauenstein zerfällt in die beiden Teile Hann. 74 Lauenstein und Hann. 74 Lauenstein-Coppenbrügge. Bei Fragestellungen aus der Zeit von 1859-1885, die sich auf das ehemalige Amt Coppenbrügge beziehen, sind die Akten des Bestandes Hann. 74 Lauenstein-Coppenbrügge, die teilweise bis 1885 durchgeführt worden sind, und die aus Hann. 74 Lauenstein heranzuziehen.
Die Akten betreffend die ursprünglich lauensteinschen Ortschaften Ahrendorf, Dörpe, Hemmendorf, Marienau (mit Salzburg),
Oldendorf, Osterwald, Voldagsen, Benstorf, Esbeck, Quanthof und Sehlde, die von 1852-1859 zum Amte Coppenbrügge gehörten, 1859 aber an das Amt Lauenstein zurückfielen, sind größtenteils aus der Registratur des Amtes Coppenbrügge an die des Amtes Lauenstein abgegeben worden, befinden sich also beim Bestand Hann. 74 Amt Lauenstein. Doch sind Akten betr. die Ortschaften Dörpe, Marienau und Osterwald auch beim Teilbestand Lauenstein-Coppenbrügge zu suchen.
Die Akten des Amtes Lauenstein und des Amtes Coppenbrügge sind in mehreren Ablieferungen in das Staatsarchiv gekommen, wie sich aus den früheren Bezeichnungen "Lauenstein I und II" sowie "Coppenbrügge I und II" auf einzelnen Faszikeln ergibt. Diese Einzelzugänge sind bei der im Jahre 1957 durchgeführten Neuordnung, die durch Findbuchverlust während des Krieges (1943) notwendig geworden war, nach den Erfordernissen des Registraturschemas zusammengearbeitet worden, so dass jetzt nur noch die beiden Teilbestände Hann. 74 Lauenstein und Hann. 74 Lauenstein-Coppenbrügge bestehen. Zur Erschließung des Teilbestandes Lauenstein wurden drei im Jahre 1835/1836 von A. Weyrich angelegte Behördenrepertorien sowie für die Abt. VIII (Akten der Ablösungskommission Lauenstein) ein von dem Ablösungskommissar G. L. von Torney aufgestelltes Aktenverzeichnis mit gesondertem Registerband als Archivfindbücher eingerichtet (Der ehedem zu den Weyrichschen Repertorien des Amtes Lauenstein gehörige Vorbericht, Registraturplan und Archiv behandelnde Band sowie ein aus dem Jahre 1797 stammendes Behördenfindbuch für einen Teil der Regiminalia befindet sich unter der Signatur Hann. 74 Lauenstein Nr. 2 und 3 bei den Akten.). Diese wurden im Jahre 1974 und 1979 (für die Abt. VIII) durch das maschinenschriftliche Findbuch zu Hann. 74 Lauenstein (2 Bände) ersetzt.
Für den Teilbestand Hann. 74 Amt Lauenstein-Coppenbrügge sind die 1853/1854 von
Ebeling angelegten Behördenrepertorien des Amtes Coppenbrügge bisher als Archivfindbücher benutzt worden (Zwei alte von A. Weyrich im Jahre 1838/1839 angelegte Aktenverzeichnisse des Amtes Coppenbrügge liegen unter der Signatur Hann. 74 Lauenstein-Coppenbrügge Nr. 18 und 19.). Für die Abteilung V (Domanialia), deren Behördenrepertorien vom Amte Coppenbrügge an die Domänenverwaltung abgegeben worden waren, wurde die Verzeichnung nachgeholt und in Bd. 1 (6) des Behördenrepertoriums eingeheftet.
Weitere Archivbestände
Zur Ergänzung können folgende Bestände herangezogen werden:
Hann. 74 Lauenstein (Amt Lauenstein)
Hann. 74 Hameln (Amt Hameln)
Hann. 74 Springe (Amt Springe)
Hann. 74 Gronau (Amt Gronau)
Hann. 74 Alfeld (Amt Alfeld)
Hann. 19d (Akten betr. Grafschaft Spiegelberg bzw. Amt Coppenbrügge, 1532-1821)
Hannover, den 20. September 1957
gez. Dr. König
Das Vorwort von Dr. König wurde hinsichtlich des Ordnungszustandes auf den neuesten Stand gebracht. Eine Überprüfung der einzelnen Akten war notwendig geworden, gleichzeitig wurde eine laufende Numerierung vorgenommen.
Hannover, im Oktober 1979
gez. Anna Boekhoff
Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.
Hannover, im Juli 2013
Bemerkung zu Acc. 2014/068
Im September 2009 wurden vom Landkreis Hameln-Pyrmont ca 22 m Akten, Amtsbücher und Druckwerke an das Landesarchiv in Hannover abgegeben. Über die Hälfte der Unterlagen hatte als Provenienz das Amt Hameln mit den ehemaligen Ämtern Aerzen, Grohnde-Ohsen und Lachem, der Rest verteilte sich provenienzmäßig auf die Ämter Lauenstein, Lauenstein-Coppenbrügge, Polle und Springe sowie Kreise Hameln und Springe und Fürstentum Waldeck (nur 3 Faszikel).
Die das Amt Lauenstein-Coppenbrügge betreffenden Akten wurden - wie es die
Archivtektonik verlangt - in den vorliegenden Bestand eingeordnet - erkennbar an der Signatur Acc. 2014/068 Nr. 1 bis 58. Besonders zahlreich waren die zur Klassifikation 08.02.03 Teilungen und Verkoppelungen gelegten Unterlagen, sie wurden alphabetisch geordnet (08.02.03.02.). Es handelt sich zum größten Teil um Rezesse und registerförmige Archivalien - wie Taxations- oder Vermessungsregister. Die Unterlagen wurden übernommen, weil sie eine Ergänzung zu den im vorliegenden Bestand schon archivierten Akten sowie zu den im Bestand Hann. 148 Landeskulturamt vorhandenen Unterlagen für das Lauenstein-Coppenbrügger Gebiet bilden.
Hinzuweisen ist noch auf
1. die Jahreszahl: wenn sie nicht aufgeführt ist, konnte keine eindeutig ermittelt werden; nur in besonderen Fällen wurde das durch den Zusatz: ohne Datum gekennzeichnet;
2. besonders die schon o.g. Bestände der umliegenden Ämter; bei den vielen Territorial- und Verwaltungsänderungen sind nicht immer alle Akten in die richtigen Amtsbestände gelangt, z.B. gehört nach dem Stichjahr 1859 Nr. 1167 eigentlich zum Amt Hameln oder Nr. 1155 zum Amt Springe.
Hannover, im Juni 2014
Anna Ostendorff
Hann. 74 Lauenstein-Coppenbrügge Nr. 625 ist nicht belegt. Die ehemals im maschinenschriftlichen Findbuch unter dieser Nummer verzeichnete Akte wurde lt. Findbuch zu Hann. 74 Springe Nr. 1323/1 umsigniert und dort abgelegt.
Hannover, im Februar 2016
Antje Schröpfer
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
teilweise verzeichnet
Abgeschlossen: Nein
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Coppenbrügge
Zeit von
1819
Zeit bis
1852
Objekt_ID
7
Ebenen_ID
6020
Geo_ID
6020-7
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Coppenbrügge
Zeit von
1853
Zeit bis
1859
Objekt_ID
2
Ebenen_ID
6120
Geo_ID
6120-2
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Lauenstein
Zeit von
1815
Zeit bis
1852
Objekt_ID
13
Ebenen_ID
6020
Geo_ID
6020-13
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Lauenstein
Zeit von
1853
Zeit bis
1859
Objekt_ID
6
Ebenen_ID
6120
Geo_ID
6120-6
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amt Lauenstein
Zeit von
1859
Zeit bis
1885
Objekt_ID
5
Ebenen_ID
6320
Geo_ID
6320-5
Link