StAB 4.39/25

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Lyzeum Vietor

Laufzeit 

1888 - 2013

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Schule wurde 1870 von Helene Laweg aus Lübeck als höhere Mädchenschule gegründet und 1891 von Sophie Petri und 1899 schließlich von Anna Vietor übernommen. Das Schulgebäude lag anfangs am Rembertikirchhof und wurde von Sophie Petri zum Dobben 123 verlegt. Unter Anna Vietor wurde die Schule von einer 7klassigen in eine 10klassige Schule ausgebaut. Diese Erweiterung machte den Erwerb eines weiteren Gebäudes (Dobben 109) erforderlich. Im Zuge der 1908 einsetzenden Reform des höheren Mädchenschulwesens in Preußen wurde die Schule 1912 als Lyzeum anerkannt. 1913 konnte der Neubau an der Bürgermeister Smidt-Straße 25 (heutige Carl-Schurz-Straße) eingeweiht werden. In Folge der immer schwieriger werdenden finanziellen Situation musste die Schule 1922 verstaatlicht werden. 1923 erfolgte die Zusammenlegung des Lyzeums Vietor mit den zu Ostern 1923 aufgelösten Lyzeen Bredenkamp und Müller. Die Schule wurde nochmals um eine Gebäude, die Biermann-Villa in der Schwachhauser Heerstr. 66, erweitert. Die unteren Klassen werden wieder ausgegliedert. Anna Vietor legte 1925 ihr Amt als Schulleiterin nieder und verstarb 1929. Im zweiten Weltkrieg erlitt das Schulgebäude nicht zu schwere Treffer, so dass der Schulbetrieb 1945 bald wieder aufgenommen werden konnte. Allerdings musste sich die Vietor-Schule das Gebäude zunächst mit anderen Schulen und Ämtern teilen. 1953 wurde das Städtische Lyzeum Vietor an die Kippenbergschule bei Übernahme des gesamten Lehrerkollegiums angegliedert. In dem 1913 erbauten Haus des Lyzeums Vietor befindet sich heute die Grundschule "Schule an der Carl-Schurz-Straße".

Bestandsgeschichte 

Die erste Akzession erfolgte im Juli 1986 im Zusammenhange mit einer Ablieferung des Kippenberg-Gymnasiums (4,39/24). Die Unterlagen des Städtischen Lyzeums Vietor wurden im September 1986 aus der Kippenberg-Überlieferung herausgelöst und vorläufig verzeichnet. Im November 2002 wurde dem Staatsarchiv die Schülerinnenkartei der Vietor-Schule vom Kippenberg Gymnasium zur Übernahme angeboten. Im November 2003 erfolgte eine weitere Ablieferung von Unterlagen der Vietor-Schule durch das Kippenberg Gymnasium. Aus diesen Unterlagen konnten nur wenige Akten als archivwürdig eingestuft werden. Die Masse der Unterlagen stammte aus den 50er Jahren und enthielt fast ausschließlich Erlasse der vorgesetzten Behörde, kleinere Haushaltsvorgänge und Vorgänge zur Mittelbewirtschaftung.
Dr. Brigitta Nimz

Enthält 

Jahresberichte - Frauenbildung - Konferenzen - Unterricht - Schülerinnenverzeichnisse - Korrespondenz - Haushalt und Beschaffungen - Feiern - Kinderlandverschickung und Schulfahrten - Gebäude und Luftschutz - Klassenbücher

Literatur 

Lyzeum Anna Vietor, Bremen, 1914.
Höhere Töchter: Zur Sozialisation bürgerlicher Mädchen im 19. Jahrhundert, Wiltrud Ulrike Drechsel (Hg.), Bremen: Temmen, 2001, besonders S. 162-165.
Stricker, Käthe: „Anna Vietor zum Gedächtnis“ In: Bremer kirchliche Monatshefte, 63 (1929.4) S. 64-67.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

3,7