StAB 6.6/4

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gemeinde Blumenthal

Laufzeit 

1850 - 1939, Masse 1900 - 1939

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Mit der Gesetzgebung des Jahres 1852 wurden im Königreich Hannover Landgemeinden nach vereinheitlichten Vorgaben gebildet. Die Ortschaft Blumenthal hatte als Kirchort und Sitz des Amtes Blumenthal bereits früh zentrale Funktionen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurden etliche Nachbarorte nach Blumenthal eingemeindet, die Gemeinden Bockhorn, Lüssum, Rönnebeck und Neu-Rönnebeck sind im Aktenbestand auch dokumentiert.
Die zunehmende Industrialisierung erfasste Blumenthal besonders nach Gründung der Bremer Wollkämmerei, sie führte zu einem erheblichen Bevölkerungszuwachs und, insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg, zu wesentlich veränderten und auf die gesamte Daseinsvorsorge gerichteten Aufgaben der Gemeindeverwaltung. Mit der Einrichtung von Kreisen in der preußischen Provinz Hannover wurde der Blumenthal Sitz eines Kreises im Regierungsbezirk Stade, dieser wurde 1932 mit dem Kreis Osterholz vereinigt. 1939 gelangte die Gemeinde Blumenthal gemeinsam mit einigen Nachbargemeinden zum Land Bremen, 1951 wurde das Ortsamt Blumenthal eingerichtet.

Bestandsgeschichte 

Bearbeitungsbericht
Nach den Angaben in der Registratur des Staatsarchivs (736-11) wurde die Registratur der Gemeinde Blumenthal bereits 1940 an das Staatsarchiv Bremen abgegeben (Vermerk vom 15. Februar 1963), soweit die Unterlagen nicht als weiterhin in der Verwaltung benötigt an die nachfolgenden Dienststellen abgegeben und dort weitergeführt wurden. Lediglich Rechnungsbelege wurden in Auswahl übernommen (Schreiben des Staatsarchivs vom 22. April 1942).
Den größten Teil des 2020 vorgefundenen Bestands bildeten die Akten einer in den 1920er Jahren neu gebildeten, gemäß den Regeln der Büroreform mit Aktenplan geführten Aktengruppe in nach dem Regis-System gekennzeichneten Stehordnern, soweit sie abgeliefert und nicht weitergeführt wurden. Der Aktenplan dazu ist ebenfalls vorhanden und diente als Findmittel. DieAkten dieser Registratur sind mithin weniger als 20 Jahre in Benutzung gewesen, wenn auch frühere Vorgänge übernommen worden waren.
Bei der Durchsicht zeigte sich, dass der überwiegende Teil des Schriftguts nur von vorübergehender Bedeutung war, trotzdem wurde recht großzügig in den Archivbestand übernommen. Fast vollständig vernichtet wurden Aktenbände mit der Kennzeichnung „H“ für Hauptakte im Unterschied zu den mit „S“ gekennzeichneten Sonderbänden, in denen konkret auf die Gemeinde bezogenen Schriftstücke abgelegt wurden. Die Hauptakten waren dagegen für allgemeine Verwaltungsanweisungen, z.B. allgemeine Regelungen zum Beamtenrecht oder zur Haushaltsführung, vorgesehen.
Daneben fand sich auch Schriftgut, das nicht zu Akten formiert war und unbeachtet – auch ungeordnet – liegen geblieben war. Darunter befanden sich vor allen Schriftstücke aus der verwaltungsmäßigen Bearbeitung von Einzelfällen, häufig in Form von Vordrucken mit Einträgen. Da sich hier Unterlagen finden, die üblicherweise nicht in Archive gelangen, wurde alles von einiger Relevanz aufbewahrt, darunter Unterlagen aus dem Meldewesen, das nationalsozialistisch bedingt für die Überwachung von Ausländern und Juden besonders eingerichtet worden war.
Daneben fand sich auch Aktenschriftgut aus älterer Zeit. Es bietet einen gewissen Einblick in die Verwaltungspraxis und die Aufgaben einer Landgemeinde. Auch wenn vieles nur fragmentarisch überliefert und nicht von großem Belang ist, wurden die vorgefundenen Unterlagen aus der Zeit bis etwa 1920 sämtlich übernommen. So finden sich Personalvorgänge, Schriftgut in einzelnen Fällen zum Armenwesen, Bauanträge sowie Unterlagen aus der Bewirtschaftung von Lebensmitteln aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
Eine besondere Gruppe bilden die älteren Amtsbücher, vor allem Protokolle und Steuerlisten. Einige stammen aus den nach Blumenthal eingemeindeten Gemeinden Bockhorn, Lüssum, Rönnebeck und Neurönnebeck. Sie tragen – wie auch einige andere Stücke – Kennzeichen des Heimat- und Museumsvereins Blumenthal; sie wurden von dort dem Staatsarchiv Bremen zugeleitet.
Bremen, Okober 2020
Bettina Schleier

Enthält 

Gemeinderatsprotokolle - Gemeindeverhältnisse – Wahlen - Feuerwehr – Fürsorge – Gesundheit, Jugend, Sport - Bauwesen – Schulen, Bildung und Kultur – Wege und Straßen – Gewässer – Eisenbahnen – Fähren – Straßenverkehr - Wirtschaft, Bewirtschaftung – Militär – Gemeindevermögen und -schulden – Sparkasse – Werke der Gemeinde – Steuern, Abgaben und Gebühren – Ausländer und Juden – Eingemeindete Orte Bockhorn, Lüssum, Rönnebeck, Neu-Rönnebeck

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

4,8