Identifikation (kurz)
Titel
Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschisten
Laufzeit
1960-1992
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) wurde auf der ersten interzonalen Länderkonferenz der VVN vom 15.-17. März 1947 in Frankfurt als gesamtdeutscher Rat der VVN formal gegründet. Zuvor gab es in Bremen, ebenso wie in anderen Städten, antifaschistische Ausschüsse, in denen sich die politisch, rassisch bzw. religiös Verfolgten des Naziregimes zusammenschlossen. Am 24.7. erfolgte die offizielle Anerkennung der VVN in Bremen durch die Militärregierung.
Zentrale Ziele der Vereinigung waren Aufklärung und Aufarbeitung des Nationalsozialismus, eine politische und soziale Interessenvertretung der Verfolgten, insbesondere in Entschädigungs- und Wiedergutmachungsangelegenheiten sowie bei der Entnazifizierung. Mit ihrer Politik strebten sie die Einheit Deutschlands an, opponierten gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und die sog. Notstandsgesetze und setzen sich die Bekämpfung des Neo-Faschismus zum Ziel.
In den 50er Jahren wurde dem Rat der VVN v.a. wegen seiner deutschlandpolitischen Positionen Staatsfeindlichkeit vorgeworfen und deshalb 1951 vorübergehend verboten. In Bremen wurde mit der Begründung einer überwiegend sozialpolitischen Tätigkeit der Vereinigung von einem Verbot abgesehen.
Auf der Bundeskonferenz 1971 erfolgte der Beschluß zur namentlichen und konzeptionellen Erweiterung des Vereins zum Bund der Anifaschisten (BdA).
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde am 3.9.1993 dem Staatsarchiv durch die VVN-BdA Bremen übereignet.
1994 wurde ein Teil des Bestandes durch Monika Marschalck in 38 Einheiten zusammengefaßt, 1996/97 wurde er im Rahmen eines Projektes von Inge Heydt detailliert verzeichnet. Das dadurch entstandene Findbuch wurde 2004 von Günther Rohdenburg überarbeitet und in die vorliegende Form gebracht.
Enthält
Materialsammlungen zur Geschichte der VVN-BdA, zu Widerstand und Verfolgung, zu nationalsozialistischen Traditionsverbänden, rechtskonservativen und neofaschistischen Gruppen, Organisationen und Parteien - Bundesvorstand, Präsidium und Bundesdelegiertenkonferenzen - Landesvorstand, Landesdelegiertenkonferenzen, Mitgliederversammlungen - Untergruppen, Frauenarbeitsgemeinschaft - Sozialkommission, Wiedergutmachungskommission, Bildungskommission, Geschichtskommission, Neofaschismuskommission - Öffentlichkeitsarbeit, Jahrestage, Gedenkstätten, Stadtrundfahrten, Flugblätter, Redemanuskripte - Zusammenarbeit mit anderen Landesverbänden, Gruppen und Organisationen - Fotosammlung
Literatur
Willy Hundertmark. Erinnerungen an ein widerständiges Leben, hrsg. von Hendrik Bunke, Bremen 1997.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Begleitend zu diesem Bestand sollten auch die Findbücher der Sammlungsbestände
9,S 9-20 Sammlung VVN zum Rechtsextremismus sowie 9,S 9-48 Sammlung Hundertmark eingesehen werden.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
6,5