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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Ephoralarchiv Walsrode

Laufzeit 

1475-1982

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der heutige Kirchenkreis Walsrode hat eine sehr wechselvolle Inspektionsgeschichte hinter sich. Zu seinem Bereich gehörten die Kirchengemeinden der Ämter Ahlden und Rethen, der Amtsvogteien Essel, Fallingbostel und Soltau sowie der Gerichte Hudemühlen und Wahlingen. Zeitweilig bildete der Bezirk eine einzige Inspektion, zeitweise wurde er in zwei Inspektionen geteilt. Dieses Hin und Her verdeutlicht auch der ständige Wechsel der Superintendentursitze.
1750 bildeten Ahlden, Dorfmark, Düshorn, Eickeloh, Fallingbostel, Gilten, Hudemühlen, Kirchboitzen, Kirchwahlingen, Ostenholz, Rethem/Aller, Schwarmstedt, Soltau, Stellichte und Walsrode die Inspektion mit Sitz in Walsrode. Zudem bestanden in Bothmer (von 1610 bis 1791, [danach mit Schwarmstedt vereinigt]) und in Eilte (von 1631 bis 1778, [danach zu Ahlden gelegt]) Patronatspfarren für die dortigen Gutsbezirke, die dann aber aufgehoben wurden.
Von 1760 bis 1774 befand sich der Sitz der Inspektion dann in Ahlden, ab 1774 in Schwarmstedt. [1815] wurde die Inspektion geteilt: Zur Inspektion Walsrode - von 1821 bis 1867 befand sich die Superintendentur allerdings in Düshorn - kamen die Kirchengemeinden Dorfmark, Düshorn, Fallingbostel, Meinerdingen, Ostenholz, Soltau, Stellichte und Walsrode. Der Inspektion Schwarmstedt gehörten neben Ahlden [mit Bothmer], [Eilte,] Eickeloh, Gilten, Hudemühlen, Kirchboitzen, Kirchwahlingen, Rethem/Aller und Schwarmstedt auch die 1825 aus der Inspektion Winsen/Aller zugelegten Kirchengemeinden Bissendorf, Brelingen und Mellendorf an (Stand von 1826).
In der nachfolgenden Zeit veränderten sich die Zuschnitte der beiden Aufsichtsbezirke wie folgt: Nach der Abtrennung von Soltau, dass 1868 selbst Sitz einer neu errichteten Inspektion wurde, folgte 1869 die Eingliederung der Kirchengemeinde Kirchboitzen in die Inspektion Walsrode. Schwarmstedt verlor 1869 neben Kirchboitzen auch Bissendorf, Brelingen und Mellendorf - die drei Gemeinden kamen in die neue Inspektion Burgwedel - und wurde dafür mit der Kirchengemeinde Suderbruch, vorher zu Neustadt gehörig, entschädigt. Dazu ist 1882 die Superintendentur von Schwarmstedt nach Ahlden verlegt worden.
Zum 1. April 1929 wurde der Kirchenkreis Ahlden schließlich aufgehoben und mit dem Kirchenkreis Walsrode zum Kirchenkreis Walsrode in der Besetzung Ahlden, Dorfmark, Düshorn, Eickeloh-Hudemühlen, Fallingbostel, Gilten, Kirchboitzen, Kirchwahlingen, Meinerdingen, Ostenholz, Rethem/Aller, Schwarmstedt, Stellichte, Suderbruch und Walsrode vereinigt.
Dieser Verband veränderte sich danach durch die Neugründungen Bomlitz-Benefeld (1. Oktober 1953; seit 1. Juli 1978 Kirchengemeinde Bomlitz) und Bommelsen (1. Juli 1930 Kapellengemeinde; 1. Oktober 1950 Kirchengemeinde) sowie die Zusammenlegung der Kirchengemeinden Düshorn und Ostenholz zum 1. Januar 2015 zur Kirchengemeinde Düshorn-Ostenholz. Weiter sind durch Eingliederungen die Kirchengemeinden Kirchwahlingen (zum 1. Januar 1972 in die Kirchengemeinde Rethem eingegliedert), Hudemühlen (zum 1. Januar 1973 in die Kirchengemeinde Ahlden eingegliedert), Stellichte (zum 1. Juli 1976 in die Kirchengemeinde Walsrode eingegliedert) und Suderbruch (zum 1. Januar 1978 in die Kirchengemeinde Gilten eingegliedert) faktisch aufgelöst worden. Auch die Kapellengemeinden Bierde und Norddrebber sind zum 1. Januar 2009 aufgehoben und in den Kirchengemeinde Ahlden (Bierde) und Gilten (Norddrebber) aufgegangen.
Somit bestand der Kirchenkreis Walsrode 2021 aus den Kirchengemeinden Ahlden, Bomlitz-Benefeld, Bommelsen, Dorfmark, Düshorn-Ostenholz, Eickeloh, Fallingbostel, Gilten (mit der Kapellengemeinde Norddrebber), Kirchboitzen, Meinerdingen, Rethem/Aller, Schwarmstedt und Walsrode.

Bestandsgeschichte 

Das Ephoralarchiv Walsrode mit den Teilarchiven Ahlden und Walsrode ist in den Jahren 1958 bis 1975 von Dr. Helmut Speer bearbeitet und in einem Findbuch verzeichnet worden. Bei den Arbeiten stellte dieser fest:
Nach der Aufhebung der Superintendentur in Schwarmstedt 1873 waren die Spezialia an die zur Inspektion gehörenden Kirchengemeinden gegeben und in die dortigen Pfarrarchive eingeordnet worden. Soweit wie möglich, wurden sie im Zuge der Durchordnung des Ephoralarchivs wieder für dasselbe und für die Bildung von Spezialakten ausgesondert.
Die Generalia der Ephoralarchive Walsrode und Ahlden waren in Walsrode durcheinandergebracht und mussten wieder voneinander getrennt werden, wodurch sich die Durchordnung sehr schwierig gestaltete.
Auf dem Boden der Kirche zu Schwarmstedt wurde ein großer Bestand alter Rechnungs-Zweitschriften der drei zur Inspektion Burgwedel gelangten Kirchen gefunden und an das Ephoralarchiv Burgwedel abgegeben.
Noch in Walsrode vorgefundene Specialia von Soltau wurden dem Ephoralarchiv Soltau zugeführt. Soweit möglich wurden Ephoral- und Pfarrakten der Superintendentur-Pfarren Walsrode, Düshorn, Ahlden und Schwarmstedt auseinandergehalten.
Im Ephoralarchiv Walsrode wurde ein großer Bestand Akten des Weltlichen Kirchenkommissars aus dem Landratsamt Fallingbostel vorgefunden. Bei der Durchordnung wurde derselbe als besonderer Fond behandelt und seine Ordnung nach seinen früheren Signaturen wieder hergestellt.
Während für die Kirche aus der Inspektion Ahlen-Schwarmstedt große Bestände alter Rechnungs-Zweitschriften vorliegen, ist das für Walsrode-Düshorn nicht der Fall. Diese sind bei der Aufhebung der Superintendentur in Düshorn nicht mit den Akten nach Walsrode mitgenommen worden sind.
Dagegen liegen die älteren Spezialia für Suderbruch aus dem Ephoralarchiv Neustadt vor.
2013 hatte der Kirchenkreisvorstand die Deponierung der Archivalien in Hannover beschlossen. Das zu übernehmende Archivgut ist dann am 14. November 2014 zusammengestellt und verpackt im Außenmagazin „Voltmerstraße 66“ (ehemalige „Ansgarkirche“) des Landeskirchlichen Archivs (im Raum 6) deponiert worden.
Das Findbuch von Helmut Speer ist danach in eine EDV-Version umgesetzt worden. Dabei sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung anlehnt. Auf eventuelle Besonderheiten wird an entsprechender Stelle hingewiesen.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

A 1 Pfarroffizialakten - Konsistorium Hannover, A 5 Spezialia des Landeskonsistoriums, A 6 (Pfarrbestellungsakten), A 9 (Visitationsakten), A 12i Generalsuperintendentur Celle, L 5a Landessuperintendentur Calenberg-Hoya mit Verden-Hoya und Celle, L 5e (Landessuperintendentur Lüneburg)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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