NLA OL Dep 112

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde

Laufzeit 

1362-2006

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der 1850 gegründete, später mehrfach veränderte und neugegründete Oldenburger Landesverein widmet sich der historischen, heimatkundlichen und naturräumlichen Sammlung und Forschung zum Oldenburger Land.

Beschreibung 

Dep 112 Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde
Zeit: 1409-2006

Geschichte des Bestandsbildners 

Anlass einer ersten Gründung eines "Geschichtsvereins" in Oldenburg war ein bedeutender Fund römischer Münzen in Jever, der 1850 zur Gründung des "Verein zur Erforschung und Erhaltung einheimischer Denkmäler des Altertums" führte, der sich allerdings nicht behaupten konnte. Erst am 14. Mai 1875 gelang es, den ursprünglichen Verein durch die Neugründung als "Oldenburger Verein für Altertumskunde" auf eine festere Grundlage zu stellen. Der Verein wurde vom herzoglichen Haus unterstützt und gewann so Anerkennung in der oldenburgischen Öffentlichkeit. Mit dem großherzogliche Oberkammerherrn und Leiter der großherzoglichen Sammlungen, Friedrich Kurt von Alten, erhielt der Verein eine Leitung, die die für Oldenburg wichtige Symbiose von Staat und Verein sicherstellte. Seit 1890 hieß der Verein "Oldenburger Landesverein für Altertumskunde und Landesgeschichte". Bis 1911 veröffentlichte der neu gegründete Verein so genannte "Tätigkeitsberichte". Bereits seit 1892 erschien parallel dazu das "Oldenburger Jahrbuch", das bis heute das wichtigste historische und landeskundliche Periodikum des Oldenburger Landes ist. Außerdem begann der Verein mit der Herausgeber selbstständiger Schriften. Die "Verwissenschaftlichung der Vereinsarbeit wurde durch Archivdirektor Georg Sello und den Historiker Hermann Oncken vorangetrieben, zu den bekannten Protagonisten des Vereins gehörten der Oberrealschullehrer Gustav Rühtning und der Archivdirektor Hermann Lübbing.

1942 legten die Kriegslage und der damit verbundene Personal- und Papiermangel eine Vereinigung des Geschichtsvereins mit dem naturkundlich ausgerichteten "Landesverein für Heimatkunde und Heimatschutz" nahe. Dieser Verein hat seine Wurzeln in der Heimatschutzbewegung, die auch im Oldenburger Land vor dem Ersten Weltkrieg Anhänger fand. Federführend war hier Heinrich Schütte, der die Theorie der Küstensenkung entwickelt hatte und sich maßgeblich dafür einsetzte, die Vogelinsel Mellum unter Naturschutz zu stellen. Nachdem die Tätigkeit des Naturkundevereins im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg zunächst eingestellt worden war, wurde 1925/26 der Verein als "Landesverein Oldenburg für Heimatkunde und Heimatschutz" auf eine neue Grundlage gestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bei der Neugründung des Vereins die Vereinigung des naturkundlichen und des historischen Vereinszweiges im "Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde" beibehalten, der damit seine bis heute endgültige Gestalt gewonnen hat. "Auch wenn der Verein im Zuge der wachsenden Vielfalt wissenschaftlicher Organisationen in der Stadt Oldenburg (Gründung der Carl von Ossietzky Universität, Entstehung der Oldenburgischen Landschaft) seit den 1960er Jahren seine einstige ‚Monopolstellung' als Träger landesgeschichtlicher Forschung verloren hat, kann er sich bis heute nach wie vor als bedeutende Institution auf dem Gebiet der Archäologie, Landesgeschichte und Naturkunde behaupten." (Henning Strotbek).

Bestandsgeschichte 

Der Aktenplan der Vereinsergistratur wurde 1941/42 von Archivdirektor Dr. Hermann Lübbing, damals auch Vereinsvorsitzender, anlässlich der Vereinigung des Vereins für Altertumskunde und des Landesvereins für Natur- und Heimatkunde aufgestellt und im Jahre 1950 ergänzt. Einzelne Funktionsträger haben nach ihrem Ausscheiden aus ihren dienstlichen und vereinsgebundenen Verpflichtungen oft die Vereinsakten bei sich behalten. So hat der langjährige Vorsitzende Dr. Lübbing die Akten weiterhin unter seinen persönlichen Papieren verwahrt. Sie kamen später als Nachlass Lübbing in das Oldenburger Staatsarchiv. Dort wurden die persönlichen und die Vereinsakten nicht getrennt, sondern als Nachlass Lübbing im Bestand Erw 86 belassen. Besonders hingewiesen werden soll auf die 1927 begonnenen Arbeiten des pensionierten Hauptlehrers Hinrich Osterloh, der als Mitbegründer auch im Vorstand des Landesvereins für Heimatkunde und Heimatschutz war. Osterloh hat eine kartographische Flurnamensammlung angelegt. Diese findet sich unter der Klassifikation 21.06.02.

Enthält 

Verein als juristische Person, Vereinsatzungen, Gründung und Vorgeschichte 1853-2005 (54); Vereinsleitung, Vorstand und Beirat 1850-2001 (53); Kassen- und Rechnungswesen 1875-1977 (95); Patrone, Freunde und Förderer 1875-1955 (63); Mitglieder und Ehrenmitglieder 1850-1972 (73); Tätigkeit des Vereins 1850-1966 (35); allgemeiner Schriftwechsel 1864-2001 (14); Altertümer, Grabungen, Fundberichte 1480-1934 (389); Veröffentlichungen, Vortragswesen und Studienreisen 1875-1991 (52); Oldenburger Jahrbuch 1892-2006 (70); Oldenburger Urkundenbuch 1912-1938 (5); Oldenburger Forschungen und Geschichtsquellen 1854-2004 (15); Naturkundliche und landeskundliche Veröffentlichungen 1850-1955 (3); Beziehungen zu Organisationen und Verbänden außerhalb des Landes Oldenburg 1891-1974 (45); Beziehungen zu Vereinen und Instituten im Oldenburger Land 1850-2000 (35); Schriftentausch mit anderen Vereinen und Gesellschaften 1889-1954 (4); Beziehungen zu Parteien und Abgeordneten 1934-1941 (4); Vereinsschriften und Verlagssachen 1934-1941 (8); Vereinseigentum, Vereinssammlungen und Pachtungen 1673-1955 (19); Vereinsbibliothek 1850-1983 (12); Sammlungen (u.a. Flurnamen) 1820-1943 (196); Ornithologie und Mellumrat, Naturschutz 1833-1980 (86); Denkmalschutz 1867-1973 (56); Abteilungen, Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften, Historische Abende 1930-1973 (22); Urkundensammlung 1409-1773 (65).

Literatur 

Jahresberichte ab 1900 im Oldenburger Jahrbuch bis zur Gegenwart; Hinrich Osterloh, Bericht über die Entstehung und Einrichtung der oldenburgischen Flurnamensammlung, in: Oldenburger Jahrbuch 40 (1936), S. 159-164; Hermann Lübbing, Geschichte des Oldenburger Landesvereins für Geschichte, Natur- und Heimatkunde e.V., in: Oldenburger Jahrbuch 71 (1974), S. 5-36; Rolf-Dieter Mentz, Das Oldenburger Jahrbuch (1892-1992) als Spiegel seiner Zeit. Aspekte zur oldenburgischen Historiographie und zur Geschichte des Oldenburger Landesvereins, in: Oldenburger Jahrbuch 93 (1993), S. 149-160; Ernst Schubert, Der Oldenburger Landesverein. Festvortrag zum 150jährigen Vereinsjubiläum, in: Oldenburger Jahrbuch 102 (2002), S. 197-212; Henning Strotbek, Freunde des Altertums. Die Geschichte des Oldenburger Landesvereins in den ersten Jahrzehnten nach 1850, in: Oldenburger Jahrbuch 110 (2010), S. 93-109.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Best. 134 (Oldenburgisches Ministerium der Kirchen und Schulen); Rep 400 (Verwaltungsbezirk Oldenburg); Rep 410 (Bezirksregierung Weser-Ems); Rep 420 (Staatsarchiv Oldenburg); Rep 740 (Landesbibliothek Oldenburg); Rep 750 (Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte); Rep 751 (Landesmuseum Natur und Mensch); Dep 80 (Kleine wissenschaftliche und literarische Nachlässe); Dep 84 (Nachlass Onken); Dep 113 (Oldenburgische Landschaft); Dep 120 (Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde); Erw 80 (Kleine wissenschaftliche Nachlässe); Erw 80 (Nachlass Rüthning); Erw 82 (Nachlass Kunstenbach); Erw 86 (Nachlass Lübbing); Erw 88 (Nachlass Schaub).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

25,1; 1473 Verzeichnungseinheiten

Benutzung 

Lagerungsbestand: Best. 279-1

Die Flurnamenkarten (gerollte Karten) und -kartei (in Schubern) stehen im Kirchenbuchzimmer.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg

Zeit von 

1937

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

217280

Ebenen_ID 

10

Geo_ID 

10-217280

Link 

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1937

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

5022022

Ebenen_ID 

10

Geo_ID 

10-5022022

Link 

Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-1

Link 

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg

Zeit von 

1853

Zeit bis 

1864

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

2910

Geo_ID 

2910-1

Link 

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-2

Link 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1853

Zeit bis 

1864

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

2910

Geo_ID 

2910-2

Link 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Zeit von 

1864

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

210

Geo_ID 

210-1

Link 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1864

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

3

Ebenen_ID 

210

Geo_ID 

210-3

Link 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Verwaltungsbezirk Oldenburg

Zeit von 

1974

Zeit bis 

1977

Objekt_ID 

11

Ebenen_ID 

810

Geo_ID 

810-11

Link 

Verwaltungsbezirk Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1974

Zeit bis 

1977

Objekt_ID 

17

Ebenen_ID 

810

Geo_ID 

810-17

Link 

Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Regierungsbezirk Weser-Ems

Zeit von 

1978

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

4

Ebenen_ID 

110

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Regierungsbezirk Weser-Ems Teil Wangerooge

Zeit von 

1978

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

20

Ebenen_ID 

110