Identifikation (kurz)
Titel
Amtsgericht Lingen
Laufzeit
1678-2017
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Die Beständegruppe Rep 950 enthält neben der Überlieferung der Amtsgerichte (seit 1852) auch die aller (nicht-städtischen) Vorbehörden, die vor der Trennung von Justiz und Verwaltung im selben Raum als Untergerichte zuständig waren. Zu eigenen Beständen formiert wurden aber die Protokolle der Unter- und Friedensgerichte (Rep 955), die Hypothekenbücher (Rep 956 II), die Notariatsprotokolle (Rep 958) und die Personenstandsunterlagen (Rep 491).
Die frühere Niedergrafschaft Lingen wurde 1819 in die hannoverschen Ämter Lingen und Freren aufgeteilt, wobei das Amt Lingen als Kriminalamt für beide Bezirke fungierte. 1826 erhielt es den Sprengel der Justizkommission Emsbüren hinzu. Seit 1971 umfasst das Amtsgericht Lingen auch den Bezirk des aufgehobenen Amtsgerichts Freren.
Bestandsgeschichte
Bei der Einführung des Code Napoléon im Großherzogtum Berg am 1. Januar 1810 blieb die in preußischer Zeit mit dem Stadt- und Landgericht vereinigte Regierung als Gerichtsbehörde mit den Funktionen eines Tribunals erster Instanz bestehen; die Aufgaben der Friedensgerichtsbarkeit in der Niedergrafschaft wurden durch einen Kommissar wahrgenommen. Dem nach der Eingliederung des Gebietes in das Oberemsdepartement 1811 gebildeten Tribunal waren zwei Friedensgerichte in Lingen und Freren unterstellt.
Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft wurde das zunächst als preußisches Gericht weitergeführte Tribunal am 1. Januar 1815 unter Beseitigung der Friedensgerichte als Stadt- und Landgericht neu konstituiert. Bei der Einführung der hannoverschen Ämterverfassung durch Verordnung vom 29. Mai 1819 schied der Bezirk des Amtes Freren aus dem bisher unverändert gebliebenen Gerichtssprengel, der die gesamte Niedergrafschaft umfasst hatte, aus.
Der Sprengel der 1814 gebildeten Justizkommission Emsbüren wurde in Zusammenhang mit der Regelung der standesherrlichen Rechte von Arenberg und Looz-Corswarem durch Verordnung vom 11. September 1826 zum Amte Lingen gelegt, das im übrigen auch die Funktionen eines Kriminalamts für die gesamte Niedergrafschaft wahrnahm.
Der Sprengel des nachmaligen Amtsgerichtes [seit 1852], dem gem. Verordnung vom 3. September 1938 die bisher zu Meppen gehörenden Orte Schwartenpohl und Wachendorf einverleibt worden waren, wurde am 1. Dezember 1971 um den Bezirk des aufgehobenen Amtsgerichtes Freren vergrößert und deckt sich seither mit dem Landkreis Lingen.
Der Bestand umfasst neben den Akten des Stadt- und Landgerichtes Lingen solche des Tribunals, der Regierung und des Amtes bzw. Amtsgerichts; angegliedert ist auch das Schriftgut der Justizkommission Emsbüren.
Im Jahre 1949 übernahm das Staatsarchiv eine Ablieferung vom AmtsgerichtLingen (Akz. 5/49). Ihr Umfang führte zur Auflösung des bisherigen Rep 156 VI (Amtsgericht Lingen) und zu einer Neuaufstellung der alten Ablieferungen (50/72, 71/74, 11/28) mit der jüngsten (Akz. 5/49).
Das Findbuch des Amtsgerichts Lingen enthält auch Gerichtsakten aus dem 17. Jahrhundert, die vorerst hier belassen wurden.
Osnabrück, im Dezember 1952 gez. Schröter
Folgende Akzessionen wurden bei der Neuklassifizierung 2001 zusätzlich zu den vorhandenen 2767 alten Nummern von Frau Anni Kramer und Dr. Bettina Schmidt-Czaia neu verzeichnet: Akz. 5/57 (31 Nummern), Akz. 13/58 (265 Nummern), Akz. 4/60 (144 Nummern), Akz. 73/72 (2 Nummern), Akz. 39/75 (56 Nummern), Akz. 10/77 (19 Nummern), Akz. 47/78 (16 Nummern), Akz. 47/80 (19 Nummern), Akz. 4/83 (1 Nummer), Akz. 47/90 (795 Nummern), Akz. 17/91 (13 Nummern), Akz. 26/91 (80 Nummern), Akz. 16/93 (4 Nummern).
Osnabrück, im November 2001
Dr. Bettina Schmidt-Czaia
Der inzwischen durch weitere Akzessionen ergänzte Bestand wurde überarbeitet und umgegliedert.
N. Rügge Febr./Juni 2008
Zahlreiche Protokollbände wurden 2010/11 in den Bestand Rep 955 eingeordnet.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
58,1 lfd m (4.881 VZE)
Benutzung
Archivguteinheiten des Bestandes können aufgrund allgemeiner und/oder personenbezogener Schutzfristen (vgl. § 5 Abs. 2 NArchG) für die Benutzung/Bestellung noch gesperrt sein.
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsvorhabens sowie für Rundfunk und Presse gibt es die Möglichkeit der Nutzung von gesperrten Findmitteln bzw. von Archivgut vor Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist(en). Bitte wenden Sie sich hierfür an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Lingen
Zeit von
1976
Zeit bis
1982
Objekt_ID
27
Ebenen_ID
1750
Geo_ID
1750-27
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Lingen
Zeit von
1983
Zeit bis
2010
Objekt_ID
28
Ebenen_ID
1850
Geo_ID
1850-28
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Lingen
Zeit von
1971
Zeit bis
1975
Objekt_ID
6
Ebenen_ID
3250
Geo_ID
3250-6
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Lingen
Zeit von
1938
Zeit bis
1971
Objekt_ID
9
Ebenen_ID
3350
Geo_ID
3350-9
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Amtsgericht Lingen
Zeit von
1852
Zeit bis
1938
Objekt_ID
3
Ebenen_ID
5950
Geo_ID
5950-3
Link