Identifikation (kurz)
Titel
Schwedisches Regierungsarchiv
Laufzeit
1645-1763
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Akten der schwedischen Regierung in Stade zu Reichs- und Kreissachen und anderen auswärtigen Angelegenheiten, zu Korrespondenzen, Protokollen, den einzelnen Zentralbehörden und ihrem Personal, zu Finanz-, Militär-, Kirchen-, Gerichts- und 'Policey'-Sachen, zu den Landständen, Lokalbeamten und zu den einzelnen Landesteilen
Findmittel: Maschinenschriftliches Archivfindbuch 1945 (2 Bände, Überarbeitung eines Repertoriums von 1866), mit Supplementband
Der erste Teil des Bestandes ist von 2015 bis 2019 von der Historikerin Dr. Beate-Christine Fiedler im Rahmen eines DFG-Projektes wissenschaftlich erschlossen worden (Nr. 1 - 3.848), der zweite Teil folgte auf derselben Grundlage von 2019 bis 2023 (Nr. 3.849 - 9.417).
Umfang: 185 lfdm
Der umfangreiche Bestand des 'Schwedischen Regierungsarchivs' (Rep. 5a) bildet den Kern der Überlieferung der schwedischen Verwaltung im Elbe-Weser-Raum für die Zeit zwischen 1645/48 und 1712/15 (bzw. bis zum Stockholmer Frieden von 1719 und der endgültigen Abtretung Bremen-Verdens an Kurhannover) und bietet mit seiner ausgesprochen dichten und thematisch breiten Überlieferung herausragendes Quellenmaterial für die Erforschung der damaligen schwedischen Politik und Verwaltung auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen.
Im 17. Jahrhundert verfolgte das Königreich Schweden eine auf Vorrangstellung in Nordeuropa zielende Machtpolitik. In diese international orientierte Politik war der Raum zwischen Elbe und Weser einbezogen. Drei Jahre vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), im Frühjahr 1645, eroberte die werdende europäische Großmacht Schweden das Erzstift Bremen und das Hochstift Verden, eine Region, die seit langem zwischen den beiden nordeuropäischen Staaten Dänemark und Schweden umkämpft war. Als weltliche Herzogtümer Bremen und Verden wurden die Reichsterritorien der schwedischen Monarchie im Osnabrücker Friedensvertrag von 1648 gemeinsam zu ewigem Reichslehen übertragen. Dazu gehörten auch die Rechte, die den Bremer Erzbischöfen über die Hamburger und Bremer Domkapitel sowie die Domimmunitäten zustanden, und – bis 1679 – die Ämter Wildeshausen und Thedinghausen. Mit der Übertragung der Reichslehen war die Reichs- und Kreisstandschaft Schwedens und damit dessen Sitz und Stimme auf den Reichs- und Kreistagen verbunden, Bremen gehörte zum Niedersächsischen, Verden zum Niederrheinisch-Westfälischen Kreis.
Die nordwestdeutschen Reichsfürstentümer wurden zu Provinzen des schwedischen Königreichs und als solche gemeinsam von Stade aus von einer Provinzialregierung unter Leitung eines Gouverneurs als königlichem Statthalter verwaltet. Stade wurde zur Residenz, zur Landesfestung und zum Verwaltungsmittelpunkt der Elbe-Weser-Region. Der Aufbau der schwedischen Herrschaft in Bremen-Verden erfolgte durch eine von der schwedischen Königin Christina eingesetzte Kommission ("Einrichtungskommission"), die in unterschiedlicher Besetzung bis 1653 tätig war. Eine 1652 erlassene Regierungsordnung bildete die Grundlage für die Regierung und Verwaltung der Herzogtümer und damit für die Arbeit der Provinzialbehörden. In den Jahren 1651/52 wurde gleichfalls nach teils langwierigen Verhandlungen in verschiedenen Verträgen das Fundament für das verfassungsrechtliche Verhältnis zwischen dem neuen Landesherrn und den Landständen gelegt.
Die schwedischen Könige waren etwa 70 Jahre Herzöge in ihrer nordwestdeutschen Provinz. Im Zusammenhang mit dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) und der bröckelnden Großmachtposition verlor Schweden die Herzogtümer Bremen und Verden. Dänemark eroberte im Sommer 1712 den Elbe-Weser-Raum, trat jedoch nach dreijähriger Landesherrschaft 1715 die Herzogtümer gegen eine Geldzahlung an das Kurfürstentum Hannover ab. Eine endgültige Regelung über die Zukunft des Elbe-Weser-Raums erfolgte erst durch die zwischen Schweden und Hannover 1719 getroffenen Friedensverträge, die Herzogtümer Bremen und Verden wurden an das Kurfürstentum Hannover verkauft. Damit war die Herrschaft der skandinavischen Staaten über die deutschen Territorien an Elbe, Weser und Aller beendet.
Unmittelbar nach der militärischen Besetzung der geistlichen Territorien Bremen und Verden im Jahr 1645 richteten die Schweden in Stade eine Regierung für ihre eroberten Provinzen, die Herzogtümer Bremen und Verden, ein. An der Spitze stand als königlicher Statthalter der Gouverneur, der auch den Regierungsrat (‚consilium status’) leitete. Da die Regierung nicht nur vorgesetzte Dienststelle für die Ämter war, sondern auch die Oberaufsicht über das Justizkollegium, das Hofgericht und das Konsistorium hatte, finden sich im Schwedischen Regierungsarchiv (Rep. 5a) neben den Regierungsakten auch wesentliche Teile der Überlieferung der anderen Behörden der Schwedenzeit. Der schwedische Landesherr errichtete in Bremen-Verden in der Mitte des 17. Jahrhunderts eine ausgesprochen moderne Verwaltung, die in den deutschen Fürstentümern eine Vorreiterrolle spielte. Aus strategischem, machtpolitischem Kalkül war die schwedische Krone bestrebt, die Ressourcen des Landes systematisch zu erfassen und zu mobilisieren. Wie dieses Ziel umgesetzt wurde, darüber geben die Akten Auskunft.
Hinzuweisen ist noch auf korrespondierende Bestände in den Reichsarchiven Stockholm und Kopenhagen sowie im Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover.
Der Kernbestand in Stade und die kleineren Bestände in Stockholm korrespondieren miteinander. Sie wurden in einigen Bereichen durch Zufälle und Willkürentscheidungen auseinandergerissen. So wurden beispielsweise die Akten der Stader Kammerverwaltung wegen der dänischen Belagerung Stades 1712 über Bremen nach Hamburg verbracht, von wo aus sie in den 1720er Jahren zum größeren Teil an das Kurfürstentum Hannover abgegeben wurden, während ein kleiner Rest 1729 nach Stockholm überführt wurde. Die Akten der Rentkammer kamen über den gebürtigen Stockholmer Johan Dargemann von Manderstierna, ab 1692 Landrentmeister und ab 1708 ebenfalls Oberkriegskomissar für Bremen-Verden, nach Stockholm. Es entstanden Lücken, die nur durch die Benutzung der jeweils anderen Bestände zu schließen sind. Gerade am Beispiel der Finanzverwaltung – wesentliche Grundlage für die frühneuzeitliche Machtpolitik der schwedischen Krone – wird dies besonders deutlich, da sich die Bestände in Schweden vor allem auf die Kammerverwaltung in Bremen-Verden beziehen (Hauptbücher, Zoll- und Akziseeinnahmen etc.). Eben dieser Blick prägt auch die Kopenhagener Überlieferung, die primär zu dem Zweck entstanden ist, einen genauen und vollständigen Überblick über die Finanzressourcen zu gewinnen, die dem Staat im Elbe-Weser-Raum zur Verfügung standen. Entstehungsbedingt gibt diese Überlieferung in besonderer Weise Auskunft über die Gegebenheiten am Ende der schwedischen und im Übergang zur zunächst dänischen (1712-1715) und dann kurhannoverschen Herrschaft (ab 1715/19).
Dazu kommen Archivbestände im NLA Hannover, die in inhaltlich enger Beziehung zu der am Archivstandort Stade lagernden landesherrlichen Überlieferung der Herzogtümer Bremen und Verden bis 1715 stehen. Mit der Neugründung des Archivs in Stade im Jahr 1959 erfolgte eine Verlagerung wesentlicher Bestände aus dem vormaligen Staatsarchiv Hannover nach Stade. Dabei entschied man nach dem archivtechnisch gesehen älteren Ordnungsverfahren des Pertinenzprinzips mit der Folge, dass Bestände, die provenienzmäßig und von ihrer historischen Entwicklung gesehen zusammengehörten, auseinandergerissen wurden.
Dr. Beate-Christine Fiedler
Stade, den 31. März 2019
Der zweite Teil des Bestandes Rep. 5a, der vom November 2019 bis März 2023, wiederum gefördert durch die DFG, tief erschlossen wurde, dokumentiert eindrucksvoll und detailliert die Umsetzung der schwedischen Herrschaft mit ihrer modernen Verwaltung in den einzelnen Städten (darunter auch Bremen und Hamburg mit ihrem zur schwedischen Krone gehörigen Dombezirk bzw. Domkapitel), Flecken, Ämtern, säkularisierten Klöstern, Festungen, Gerichten, Börden und Marschländern des Elbe-Weser-Raums. Die Akten zu den einzelnen Landesteilen belegen die herausragende Bedeutung des Steuer- und Einquartierungswesens. Bestens überliefert sind darüber hinaus die kirchlich-religiösen, rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse.
Mit der Tiefenerschließung des "Schwedischen Regierungsarchivs" ist ein breites, europäisch bedeutendes Quellenmaterial für die Forschung aufbereitet worden.
Dr. Beate-Christine Fiedler
Stade, im April 2023
Literatur
In Auswahl:
Heiko Droste, Das Geschäft mit Nachrichten. Ein barocker Markt für soziale Ressourcen (Presse und Geschichte – Neue Beiträge, hrsg. von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel, Band 122), Bremen 2018.
Michael Ehrhardt, Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte im 17. Jahrhundert, in: Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, im Auftrag des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden hrsg. von Hans-Eckhard Dannenberg und Heinz-Joachim Schulze (†) unter Mitarbeit von Michael Ehrhardt und Norbert Fischer, Band III: Neuzeit (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Bd. 9), Stade 2008, S. 255-278.
Beate-Christine Fiedler, Die Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712. Organisation und Wesen der Verwaltung (Einzelschriften des Stader Geschichts- und Heimatvereins, 29, und Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Stade, 7), Stade 1987.
Dies., Förvaltningen av Hertigdömena Bremen och Verden under Svensktiden 1652-1712. Organisation och praxis, in: Karolinska Förbundets Årsbok, 1987, S. 94-153.
Dies., Bremen und Verden als schwedische Provinz (1633/45-1712), in: Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, im Auftrag des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, hrsg. von Hans-Eckhard Dannenberg und Heinz-Joachim Schulze (†) unter Mitarbeit von Michael Ehrhardt und Norbert Fischer, Band III: Neuzeit (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Bd. 9), Stade 2008, S. 173-253.
Dies., Das Verhältnis von Ur- und Neuadel in Bremen und Verden, in: Anpassung, Unterordnung,Widerstand?! Das Verhältnis zwischen Ur- und Neuadel im schwedischen Konglomeratstaat, hrsg. von Nils Jörn (Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft Bd. 11), Hamburg 2017, S. 41-56.
Dies., Bremen-Verden im Visier der schwedischen Krone, in: „Mit Schweden verbündet, von Schweden besetzt“. Akteure, Praktiken und Wahrnehmungen schwedischer Herrschaft im Alten Reich während des Dreißigjährigen Krieges, hrsg. von Inken Schmidt-Voges und Nils Jörn (Schriftenreihe der David-Mevius-Gesellschaft Bd. 10), Hamburg 2016, S. 225-244.
Maren Lorenz, Das Rad der Gewalt. Militär und Zivilbevölkerung nach dem Dreißigjährigen Krieg (1650-1700), Köln u.a. 2007.
Stade und der Elbe-Weser-Raum unter schwedischer Herrschaft. Beiträge der Tagung am 23./24.10.2009, in: Stader Jahrbuch 2010 (Stader Archiv - Neue Folge 100), hrsg. im Auftrag des Stader Geschichts- und Heimatvereins von Jürgen Bohmbach und Gudrun Fiedler (zugleich Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Stade Band 28), Stade 2010.
Kathrin Zickermann, Across The German Sea. Early modern Scottish connections with the wider Elbe-Weser Region, Leiden u.a. 2013.
Dies., Stuart-Diplomaten, -Offiziere und -Soldaten in der Elbe-Weser-Region der Frühen Neuzeit, in: Stader Jahrbuch 2016, hrsg. im Auftrag des Stader Geschichts- und Heimatvereins von Gudrun Fiedler, Stade 2016, S. 79-105.
Beate-Christine Fiedler und Christine van den Heuvel (Hrsg.), Friedensordnung und machtpolitische Rivalitäten. Die schwedischen Besitzungen in Niedersachsen im europäischen Kontext zwischen 1648 bis 1721 (Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesarchivs 3), Göttingen 2019.
Die Herzogtümer Bremen und Verden vor 300 Jahren, in: Stader Jahrbuch 2019 (Stader Archiv - Neue Folge 109), hrsg. im Auftrag des Stader Geschichts- und Heimatvereins von Gudrun Fiedler in Zusammenarbeit mit Thomas Bardelle, Christina Deggim, Michael Ehrhardt, Beate-Christine Fiedler, Norbert Fischer, Johannes Heinßen, Arend Mindermann und Ida-Christine Riggert-Mindermann, Stade 2019.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Bestände im Reichsarchiv Stockholm:
- Bremensia 1647-1720 (153 Vol.)
Der Bestand wurde aus Akten gebildet, die die Provinzen Bremen und Verden unter schwedischer Landesherrschaft betreffen. Er besteht aus folgenden Hauptteilen:
1. Schreiben an die Königliche Majestät von Gouverneur und Regierung, Kommissionen, Adel, Städten, Flecken und Privatleuten in Bremen-Verden 1650-1720 (Vol. 1-57); 2. Archiv der Regierung in Bremen-Verden: Konzepte 1680-1711 (Vol. 58-69), eingegangene Schreiben (Vol. 70-98); 3. Archiv des Amtschreibers in Hagen, Christoph Ficke, mit ausführlichen Informationen zum Amt Hagen (Vol. 99-114); 4. Sachlich geordnete und vermischte Akten betr. Bremen-Verden (Vol. 115-153).
- Bremen-Verden: Kammaren i Stade 1651-1717 (15 Vol.)
Der Bestand enthält Akten, die zur Kammer in Stade gehörten und bei der dänischen Belagerung 1712 zunächst nach Bremen, später nach Hamburg gebracht wurden, bevor sie 1720 in die Verwaltung des früheren Landrentmeisters in Stade, Johan Manderstierna, gelangten. Der Hauptteil des Archivs wurde in den 1720er Jahren nach Hannover ausgeliefert, der Rest – dieser kleine Bestand – wurde im Herbst 1729 nach Stockholm überführt.
- Räntekammaren i Stade: Johan Manderstiernas arkiv 1690-1724 (68 Vol.)
Der Landrentmeister in Bremen-Verden, Johan Manderstierna, leitete seit 1692 die Rentkammer in Stade. Sein Archiv besteht vor allem aus seinen Konzepten und aus eingekommenen Briefen von den erhaltenen Teilen des Rentkammerarchivs, incl. Akten und Rechnungen betr. das Proviantwesen und Magazin in Bremen-Verden.
- Bremen-Verden. Reviderade räkenskaper 1. Huvudserie 1645-1711 (291 Vol.)
Die von der Kammer in Bremen-Verden erstellten jährlichen Rechenschaften wurden doppelt ausgefertigt. Ein Exemplar wurde zur Revision zum Kammerkollegium nach Stockholm eingesandt, das zweite blieb in Stade. Für jedes Jahr liegen gebunden die umfangreichen Hauptbücher vor, dazu die noch umfangreicheren Verifikationsbücher, seit den 1690iger Jahren auch die sehr aussagekräftigen Jördebücher; teils finden sich spezielle Rechenschaften der Domstruktur in Bremen und Verden, Musterrollen u. a. Der Bestand besitzt einen hohen Quellenwert.
- Bremen-Verden. Reviderade räkenskaper 2. Tull- och accisräkenskaper 1649-1711 (103 Vol.)
Über die Zoll- und Akziseeinnahmen in Bremen-Verden wurden spezielle Hauptrechenschaften auf der Basis der lokalen Register errichtet. Auch diese wurden zweifach gefertigt, ein Exemplar wurde zur Revision an das Kammerkollegium nach Stockholm übersandt. Der Bestand enthält diese Originalrechenschaften
- Reduktionskontor. Livländska donationskontoret 1688-1746: Bremen-Verdens Reduktionshandlingar (samt godsakter) (12 Vol.)
Das livländische Donationskontor, geleitet vom Kämmerer Anders Engberg, hatte zu Beginn der Reduktion die Untersuchung der Donationsgüter sowohl in Schweden-Finnland wie in den eroberten deutschen Provinzen zur Aufgabe. Zunehmend entwickelte sich das Kontor zu einem Reduktionskontor speziell für die ausländischen Provinzen des Reichs, u. a. Bremen-Verden.
- Diplomatica. Germanica. Niedersächsischer Kreis: Gesandten-Schreiben und Akten betr. die Verbindungen mit der Stadt Bremen und dem Stift Bremen mitsamt Verden 1620-1799 (hier: Vol. 1057-1070)
Der Bestand ist vor allem relevant im Hinblick auf die Stadt Bremen und ihr Verhältnis zu Bremen-Verden.
- Wismariensia
zum Wismarer Tribunal: Schreiben vom Tribunal an den König 1654-1700 (Nr. 1-7); Schreiben vom Präsidenten und Vizepräsidenten des Tribunals 1654-1735 (Nr. 16-18); Schreiben an den Tribunalspräsidenten u. a. seit 1654 (Nr. 53); Visitation des Tribunals 1688-1692 (Nr. 56-59); Verschiedenes (Nr. 68-70).
- Enskilda Arkiv (Privat- und Gutsarchive)
Zu einzelnen bedeutenden Familien in Bremen-Verden, vor allem zu den Gouverneuren, finden sich in den Gutsarchiven zahlreiche Akten, die weit über persönliche Fakten hinausreichen. Zu nennen sind u. a. die „Rydboholmssamling“ (vor allem zu Königsmarcks), die „Skoklostersamling“, die „De la Gardieska Samling“ und das „Tidö-Arkiv“. Ein Personenregister liegt vor.
Bestände im Reichsarchiv Kopenhagen (zum Ende der Schwedenzeit 1712 und zur nachfolgenden dänischen Besetzung bis 1715):
- Bremen og Verden. Det Kgl. Kammer i Stade, ca. 150 Vol.
- Bremen og Verden. Det Kgl. Kammer i Stade, Etatsråd Weyses embedsarkiv
Die königliche Kammer in Stade nahm unter Leitung des Etatsrats Andreas Weyse die Finanzverwaltung wahr. Der dänische König setzte in den wenigen Jahren der Landesherrschaft alles daran, möglichst hohe Gewinne aus den eroberten Herzogtümern Bremen und Verden zu ziehen. Zu diesem Zweck wurde eine umfassende Bestandsaufnahme über die Einkünfte angefertigt. Diese für die Geschichtsforschung zwischen Elbe und Weser so wertvollen Aufzeichnungen sind beim Abzug der Dänen 1715 nach Kopenhagen in das dortige Reichsarchiv gelangt. Der Bestand enthält Korrespondenzen, Expeditionsprotokolle, Bestallungen, zahlreiche Rechenschaften, Kornsachen, Gutsangelegenheiten, Steuersachen und vieles mehr.
Weitere korrespondierende Bestände im Reichsarchiv Kopenhagen:
- Den Kongelige Regering i Stade
- Tyske Kancelli, Udenrigske Afdeling
- Rentekammeret, Tyske Afdeling
- Reviderede Regnskaber, Militære Regnskaber: IX Krigen 1709-1720: Hertugdømmerne Bremen og Verden 1712-1715
- Krigskancelliet, General Jobst Scholtens embedsarkiv
- Den danske regering in Stade
Bestände im Niedersächsisches Landesarchiv - Abteilung Hannover:
Cal. Br. 24 – Äußere Angelegenheiten - Schweden, Nr. 7419-7666
Cal. Br. 24 – Äußere Angelegenheiten – Bremen, Stadt, Nr. 1081-1140
Cal. Br. 24 – Äußere Angelegenheiten – Bremen, Herzogtum, Nr. 1141-1155
Cal. Br. 24 – Äußere Angelegenheiten – Verden, Nr. 7872-7873
Cal. Br. 24 – Äußere Angelegenheiten – Dänemark, Nr. 1289-1528
Celle Br. 16 – Auswärtige Mächte: Königreiche, Schweden, Nr. 418-519
Celle Br. 16 – Auswärtige Mächte: Königreiche, Dänemark, Nr. 197-417
Celle Br. 22 – Auswärtige Mächte: Erzstift Bremen, incl. Stadt Bremen und Amt Wildeshausen, Nr. 1-283
Celle Br. 33 – Auswärtige Mächte: Stift Verden, incl. Rechte im Fürstentum Lüneburg, Nr. 1-275
Bestände im Niedersächsischen Landesarchiv - Abteilung Stade:
Rep. 5 Celler Akten der braunschweig-lüneburgischen Besetzung, Nr. 1-410
Rep. 6 Niedersächsische Kreisakten von Bremen-Verden, Nr. 1-248
Rep. 7 Marschländer Registratur, Nr. 1-203
Rep. 28 Schwedisches Tribunal zu Wismar, Nr. 1-2213
Rep. 30 Stader Archiv der braunschweigisch-lüneburgischen Besetzung, Nr. 1-3409
Rep. 33 Fürstlich Münstersche Akten, Nr. 1-85
Rep. 301/9 - Gräfliche Königsmarcksche Akten, Nr. 1-96
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Ja