Identifikation (kurz)
Titel
Ritter
Laufzeit
1222-1938
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Der Kirchenrat der Ev.-ref. Kirchengemeinde in Emden hinterlegte den Nachlaß des Historikers und langjährigen Redakteurs des Emder Jahrbuchs Prof. Dr. Friedrich Ritter (1856-1944).
Bestandsgeschichte
VORWORT
Bereits im Jahre 1950 gelangte der wissenschaftliche Nachlass des Historikers und Emder Gymnasialprofessors Dr. Friedrich Ritter in das Staatsarchiv Aurich. Zu diesem Zeitpunkt war der Kirchenrat der Ev.-reformierten Gemeinde in Emden der Eigentümer der durch die Wirren des Krieges völlig durcheinander geratenen Korrespondenz und sonstigen Schriftlichkeit Ritters.
Friedrich Ritter war am 8.4.1944 in Emden, der Stadt, in der er seit seinem Studium gelebt hatte, gestorben und hatte aus Verärgerung über die Behandlung durch die Stadtoberen und die nationalsozialistischen Machthaber seinen Nachlass nicht der Stadt, sondern der reformierten Kirche überlassen.
Ritter war bis zu seiner Pensionierung 1921 Professor am Emder Wilhelms-Gymnasium und nicht nur für die Stadt- geschichte Emdens, sonder darüber hinaus auch für die ostfriesische Geschichtsforschung ein einmaliger, ein glücklicher Fall. Er war sozusagen das "Stadtarchiv", denn keiner kannte sich in der Stadtgeschichte so gut aus wie er. Er hatte uneingeschränkten Zugang zum Emder Stadtarchiv, er erledigte sämtliche Anfragen, und er entschied letztendlich auch, wer dort Zutritt hatte.
Von 1890 an hat er als stellvertretender Vorsitzender die "Jahrbücher der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer", kurz der "Kunst" redigiert. Daneben gab er auch die "Upstallsboomblätter" heraus.
Walter Deeters hat im 1. Band des Biografischen Lexikons für Ostfriesland (Aurich 1993) Ritter einen umfang- reicheren biografischen Beitrag gewidmet, der ein klares Bild von der Person Ritters und seinem Lebenswerk zeichnet.
Der Nachlass Ritters war in den letzten Kriegsjahren wohl mehrfach in Erwartung einer Bombadierung umgeräumt und dadurch völlig durcheinander geraten. Er bestand daher mehr oder weniger aus sechseinhalb Meter Papier in Einzelblättern. Grundsätzlich sind es zwei Teile, aus denen
sich der Nachlass zusammensetzt: Die umfangreiche Korrespondenz und seine Notizen, wobei sich oftmals das eine vom anderen nicht trennen lässt. Die Verzeichnung erwies sich daher, auch wegen der mikroskopisch kleinen Schrift Ritters, als besonders mühsehlig und arbeitsauf- wendig. Darüber hinaus benutzte Ritter jeden Papierschnipsel für seine Notizen: Freie Rückseiten von Werbezetteln, nicht benutzte Seiten aus Heften seiner Schüler, Briefumschläge, an einander geklebte Leerblätter usw. Jedes Einzelblatt musste gelesen, bewertet und in eine Zusammenhang gestellt werden. Blätter, bei den der Inhalt unklar blieb oder bei denen kein Zusammenhang mehr hergestellt werden konnte, mussten daher kassiert werden.
Um die Korrespondenz Ritters nutzen zu können, wurde auch - soweit es sich feststellen ließ und von Bedeutung war - das Briefthema mit angegeben. Wichtiger als der Zeitpunkt der Korrespondenz erschien dabei der Zeitraum des "Betreffs". Nach der Laufzeit des wissenschaftlichen Themas und nicht nach der der Korrespondenz erfolgte deshalb hier die Ordnung. Die "Nebenlaufzeit" beeinhaltet also den Zeitraum der Korrespondenz, die eigentliche "Laufzeit" den des Betreffs.
Seine Notizen, die vielfach auf schriftliche Anfrage zurückgehen und auch größtenteils zu der Korrespondenz gehören, ließen sich in mehrer Gruppen zusammenfassen: Allgemeine Geschichte, Ostfriesland, Emden, Genea- logie, Volkskunde und Kunst, Sonstiges.
Wegen der Unzulänglichkeiten bei der Verzeichnung und Rekonstruktion des Nachlasses wurde auf einen besonders tief gehenden Index (Personen-, Orts- und Sachindex) Wert gelegt, der das Arbeiten mit dem Nachlass erleichtern soll.
Der Nachlass Ritter ist sicher für die Stadtgeschichte Emdens eine einmalige Fundgrube.
Aurich, im Februar 2006 gez. S.
Pötzsch
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Dep. K, Dep. 87 K Nr. ... (Karten und Pläne aus dem Depositum)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Georeferenzierung
Bezeichnung
Emden [Wohnplatz]
Zeit von
1
Zeit bis
1
Objekt_ID
10408
Ebenen_ID
1
Geo_ID
1-10408
Link